Der Arbeitstitel, unter welchem sich das P-Seminar das erste Mal traf, lautete anfangs noch ganz lapidar „Erstellung eigener Musikvideos“. Mit entsprechend unterschiedlichen Ideen und Zielvorstellungen kamen die zunächst acht, später neun Schülerinnen und Schüler zusammen.
Zuerst jedoch mussten die Grundlagen erlernt werden. So setzten sich die Schüler mit der Analyse von Musikvideos - deren Aufbau, Dramatik, Besonderheiten und Interpretation auseinander. Nach einer Einführung hierzu, durfte jeder ein Video nach Wahl untersuchen und die Ergebnisse in kurzen Vorträgen seinen Mitschülern vorstellen. Schon hier kristallisierte sich ein breit gefächertes Spektrum an Musikinteressen heraus, welches auf eine recht bunte Mischung der späteren Ergebnisse schließen ließ. Von klassischer Musik zu Pop, von HipHop bis hin zu Metal war alles vertreten.
Im Anschluss daran sollten die Schüler nun ein eigenes Konzept für ein Musikvideo erstellen. Abgesehen von Drehort, Helfern und der Komposition des Videos musste natürlich auch passende Musik gefunden werden. Manche schrieben ihre Stücke selbst, andere nahmen Kontakt zu Sängern und Produzenten auf, um die erforderliche Erlaubnis für eine Nutzung einzuholen. Die fast familiäre Gruppengröße begünstigte dabei eine intensive Zusammenarbeit, sodass es möglich war, die teilweise sehr individuellen Pläne umzusetzen.
So konnten im Frühjahr bereits die ersten Probevideos gesichtet und Änderungen besprochen werden. Die Vielzahl an Rückmeldungen im Plenum war hierbei eine große Hilfestellung. Nach einer Einfühung in Schnitt und Ton mussten sich die Schüler jedoch der Problematik stellen, dass nicht jede Aufnahme immer so geeignet war, wie man zunächst angenommen hatte - gleichzeitig lernten sie auch mit entsprechender Montage zu tricksen und weniger gelungene Stellen mit Schnitt oder Blende geschickt zu kaschieren.
Im Zuge der weiteren Dreharbeiten entwickelte sich eine Kooperation mit der Leukämiehilfe Ostbayern. Der Schüler Anton Wenzl hatte die Kraftzentrale Straubing mit ihrem außergewöhlichen Flair als Kulisse für seine Aufnahme auserkoren und mit deren Eigentümer Franz Bast Kontakt aufgenommen. Der Architekt engagiert sich seit Jahren sehr für die Krebshilfe, und stellt die ehemalige Dampfkraftanlage für karitative Veranstaltungen zur Verfügung. Als es um die Auswahl eines Präsentationsortes ging, tat sich hier die Möglichkeit einer weiteren Zusammenarbeit in Form einer Benefizveranstaltung auf. Der ursprünglich angedachte Plan wurde dementsprechend angepasst und die Kraftzentrale als Ort festgelegt.
An die Fertigstellung der Videos schloss sich somit nahtlos die Planung der Präsentation an, die nicht nur organisiert, sondern auch entsprechend beworben werden wollte. Die Schüler teilten sich also in drei Teams auf, die die unterschiedlichen Aufgaben erledigten. Während die für das Catering zuständige Gruppe Glühwein, alkoholfreien Punsch und Lebkuchen, sowie die Kalkulation und Kasse übernahm, koordinierte das Aufbauteam Material, Gestaltung, Technik und Ablauf. Das PR-Team war vor allem im Vorfeld und Nachgang tätig und entwarf Plakate, reichte Zeitungsartikel ein und organisierte die Werbung in Rundfunk und Sozialen Medien.
Unter dem Motto „Inspired“ feierte das P-Seminar dann schließlich am Abend des 7. Dezembers die Abschlusspräsentation in der Kraftzentrale Straubing. Die kulturelle Veranstaltung fand in einem rockig weihnachtlichen Rahmen statt. Das technisch-rustikale Ambiente der von Kerzen und Teelichtern erleuchteten Halle erzeugte eine faszinierende Atmosphäre. Der Abend wurde von einem fulminanten Gastauftritt der Band „Paranoid“ abgerundet, welcher auf die Präsentation folgte. Glühwein und Punsch halfen den Besuchern die Kälte zu vertreiben und sorgten für weihnachtliche Stimmung. Dank dem zahlreichen Erscheinen vieler Kunst- und Musikinteressierter konnte durch den Ausschank eine Summe von 120 Euro erzielt werden, die an die Leukämiehilfe Ostbayern gespendet wurde.