Die Freilichtmalerei ist vor über hundert Jahren entstanden, als die Impressionisten mit Sack und Pack in die Landschaft zogen, um dort zu malen, was sie sahen. (Statt – wie es auch heute wieder ist - im Atelier zu bleiben und zu malen, was sie sich ausdachten)
Sehen aber muss gelernt werden.
Bei uns begann das mit der genauen Beobachtung einer Gladiole, die die Schülerinnen und Schüler zu Beginn des Seminars im Klassenzimmer abzeichneten. An diesem Objekt lernten sie das genaue Hinsehen, ohne die es schwer ist, eine lebendige Zeichnung entstehen zu lassen. Es ist das Handwerkszeug künstlerischer Tätigkeit.
Nachdem die Schüler diese erste Hürde sehr gut genommen haben, kam die Anforderung der Farbe dazu.
Vielfältige Farbgebung und ein lebendiger Farbauftrag sind die großen Herausforderungen für die Malerei. Die Naturbeobachtung erleichtert, die vielfältige Farbigkeit zu erreichen und die Aquarellfarbe erleichtert den lebendigen Farbauftrag. Die Aquarellfarbe ist durch ihre große Bewegungsfähigkeit sehr selbstständig und muss wach gelenkt werden.
Zwölf Schülerinnen und Schüler haben sich auf dieses Seminars und diese Anforderungen eingelassen und die Erfahrung gemacht, sich von Mal zu Mal zu verbessern und gute Ergebnisse erzielt.
In diesen verschiedenen, naturalistischen Ergebnissen hier, ist schon enthalten, was als Kunst weiter entwickelt werden kann: neue, individuelle, eigenständige Bilderfindungen und Ausdrucksformen.