Um als Jugendlicher in der sogenannten „Wegwerf-Gesellschaft“ auf immer größer werdende Müllstrudel, qualvoll an Plastikmüll verendende Tiere und stetig mehr Mikroplastik im eigenen Körper aufmerksam zu machen, war es der Wunsch vieler Schüler*innen sich im Wissenschaftspropädeutischen Seminar mit dieser Thematik auseinanderzusetzen. Im Rahmen des W-Seminars „Recycling – the answer? Oder versinken wir doch im Müll?“ (Leitfach Geographie) sollte nicht nur der eigene Plastikkonsum kritisch reflektiert werden, vor allem auch Recycling-Ströme sowie Möglichkeiten der Abfallvermeidung standen im Zentrum des Kurses, um eine selbstkritische und lösungsorientierte Bestandsaufnahme der Recycling-Strategie in Deutschland vorzunehmen. Mit seiner sachlogisch aufgebauten Arbeit, welche nach einer zielführenden Einleitung die Thematik auch unter Einbeziehung der aktuellen rechtlichen Grundlagen fundiert aufarbeitet, schaffte Jakob Remmele genau das. Anhand eines selbstgestalteten Fragebogens sowie eines Experteninterviews, verglich der Schüler nicht nur verschiedene Wiederverwertungssysteme, er führte darüber hinaus eine kleine Bestandsaufnahme für die Recycling-Situation in Straubing durch. In enger Kooperation mit den Mitarbeitern befragte Jakob dazu an mehreren Nachmittagen Bürger*innen auf dem Wertstoffhof des Zweckverbands der Abfallwirtschaft in Straubing Stadt und Land. Die hier gewonnen Erkenntnisse wurden anschließend ausgewertet, grafisch aufgearbeitet und mit offiziellen Erhebungen verglichen. Dies verlieh der Arbeit einen echten wissenschaftlichen Charakter. Zukunfts- und lösungsorientiert arbeitete Jakob darüber hinaus Vorschläge zur Verbesserung des aktuellen Systems aus. Die Schlussreflexion geht auf alle wesentlichen Ergebnisse der Befragung ein und reflektiert diese kritisch.
Diese äußerst gelungene Arbeit wurde nun mit dem Preis des Bayerischen Clubs zur Förderung der bayerischen Kultur ausgezeichnet, welcher in diesem Jahr bereits zum 22. Mal an Abiturientinnen und Abiturienten für herausragende schriftliche Seminararbeiten vergeben wurde. Die Auswahl erfolgt stets gemeinsam durch den Bayerischen Club und das Bayerische Kultusministerium, unterstützt durch die Ministerialbeauftragten für die Gymnasien. Die Verleihung der Preise findet traditionsgemäß im Maximilianeum statt, das König Maximilian II. eigens für die Förderung des hochbegabten Nachwuchses in Bayern erbauen ließ.Landtagsvizepräsident Karl Freller zeigte sich beeindruckt von den Leistungen der Abiturientinnen und Abiturienten: „Ihre Seminararbeiten beweisen: Sie brennen vor Neugier und besitzen Durchhaltevermögen. Sie haben Visionen und Biss. Sie bleiben dran, auch wenn es kompliziert wird! Kreativität und Ehrgeiz, Ideenreichtum und Beharrlichkeit – das hat Sie zu Siegerinnen und Siegern gemacht.
Auch die ABG-Schulfamilie gratuliert Jakob ganz herzlich und wünscht ihm für seinen weiteren Weg alles Gute!