Der Austausch mit Pilsen, Tschechien (7. Klassen)
Pilsen ist eine bedeutende Stadt in Westböhmen in Tschechien, unserem nächstgelegenen Nachbarland. Es sind gerade mal ein paar Stunden Fahrt, und doch erscheinen Sprache und Kultur Tschechiens vielen von uns fremd. Der schon seit vielen Jahren bestehende Austausch des ABG Straubing mit dem Masaryk-Gymnasium Pilsen trägt dazu bei, diese Distanz und etwaige Vorurteile schon in jungen Jahren abzubauen.
Oktober 2015, schon bald nach Beginn des neuen Schuljahres: Nach einer kurzen Einführung in die tschechische Sprache und Schrift machen sich 15 Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen auf ins Unbekannte. Das Jugendstil-Gebäude des Pilsner Hauptbahnhofs ist überraschend imposant, und die Gastgeber mit den Lehrerinnen Fr. Davidkova und Fr. Eglmajrova bereiten den Angekommenen einen herzlichen Empfang. Durch „Steckbriefe“ haben die Partner-Schüler schon vorher einiges voneinander erfahren. Die tschechischen Schülerinnen und Schüler lernen schon seit einigen Jahren Deutsch und versuchen sich tapfer zu verständigen, ansonsten hilft natürlich die Weltsprache Englisch.
Im Masaryk-Gymnasium gibt es dann Spiele – zum Kennenlernen der Partner und auch der sprachlichen Besonderheiten – mit 2 Betreuerinnen. Abends kommt der große Moment – die Abholung durch die Gasteltern. Mehrere Tage bei einer fremden Familie zu wohnen, ist in diesem Alter durchaus eine Herausforderung, die aber alle Kinder bravourös meistern. Sie lernen, dass sich der Alltag in Tschechien von unserem gar nicht so sehr unterscheidet – außer, man speist mit einer vietnamesisch-stämmigen Großfamilie vom Spezialitäten-Büffet auf dem Teppich.
Die vier Tage sind mit Programm gut ausgefüllt: Die Weltstadt Prag – mit dem Museum der Karlsbrücke, der anderen berühmten mittelalterlichen „steinernen Brücke“ neben der Regensburger, und einer Moldau-Schiffahrt. Ach ja – für die Schüler ist wahrscheinlich das große Einkaufszentrum mindestens genauso wichtig.
Und Marienbad, in dem der Erwerb der bekannten Oblaten obligatorisch ist und seltsam schmeckendes Quellwasser probiert werden kann. Ein Miniaturpark bietet einen Überblick über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Tschechiens.
Last but not least rundet der Besuch einer Unterrichtsstunde im Masaryk-Gymnasium den Aufenthalt ab. Nach tränenreichem – und herzlichem – Abschied wartet eine turbulente Rückfahrt, die sich nicht nur mehrfaches Umsteigen auszeichnet: Eine unvorhergesehene Busfahrt durch den Böhmerwald sorgt für die Erkenntnis, dass man auch auf dem Trockenen „seekrank“ werden kann. Doch die Gruppe kommt wohlbehalten in den Gäuboden zurück und freut sich – durch die heute üblichen Kommunikationsmittel mühelos in Kontakt bleibend – auf den Rückbesuch im Juni. Pilsen ist in diesem Jahr übrigens europäische Kulturhauptstadt, was einen Besuch in jedem Fall lohnend macht.
Servus und Ahoi!!!
Schüleraustausch zwischen dem Anton-Bruckner-Gymnasium Straubing und dem Gymnasium Na Pražačce in Prag im Schuljahr 2013/2014
Bereits zum fünften Mal jährte sich in diesem Schuljahr der erfolgreiche Austausch zwischen den deutschen und tschechischen Schülern, die sich auf das Abenteuer des interkulturellen Austausches einließen. Der vorangegangene E-Mail-Kontakt, in dem die tschechischen Schüler durch ihr perfektes Deutsch die Angst vor Kommunikationsbarrieren zerstreuten, ließ die Straubinger Schüler ihre tschechischen Austauschpartner am Straubinger Bahnhof mit Spannung und Freunde erwarten.
Insgesamt zehn deutsche und zehn tschechische Schüler bestritten ein interessantes und abwechslungsreiches Besichtigungs- und Fahrtenprogramm, wobei sich der Schüler der 10. und 11. Klassen schnell näherkamen.
Das Programm in Bayern wurde im September unter dem Motto „Perlen an der Donau“ mit einer historischen Führung durch unsere Heimatstadt eröffnet, gefolgt von Besuchen in den Donaustädten Regensburg und Passau, sowie der Landshauptstadt München – Besuche, bei denen die Großstädter sich vom Charme und der Gemütlichkeit Bayerns bezaubern lassen konnten und lernten, dass Bayern und Böhmen mehr als nur Brau- und Brückenbaukunst verbindet. Die natürlichen Schönheiten des Bayerischen Waldes konnten die Schüler in den luftigen Höhen des Waldwipfelweges in St. Englmar bestaunen und sich die frische Waldluft beim Sommerrodeln um die Nase wehen lassen. In Form von Präsentationen arbeiteten die Schüler ihre vielfältigen Eindrücke gemeinsam auf und gaben so dem ersten Teil des Besuchs mit einer interessanten und facettenreichen Zusammenstellung ihrer Eindrücke im Anton-Bruckner-Gymnasium einen würdigen Abschluss.
Die Wartezeit bis zum Wiedersehen in der goldenen Stadt Prag gestaltete sich für die Staubinger viel kürzer als erwartet und so standen sie bereits im März des darauffolgenden Jahres in den großen Hallen des Prager Hauptbahnhofes. Den Auftakt bildete bei herrlichem Sonnenschein ein Besuch im Prager Zoo – ein frühsommerlicher Rahmen, der die Schüler die ganze Woche hindurch auf ihren Erkundungstouren durch die tschechische Hauptstadt begleiten sollte. Einen ersten Höhepunkt bildeten die zwei historischen Schwerpunkte des Besuchs, zum einen eine Führung auf dem Hradschin und der Altstadt und der Kleinseite, zum anderen die Auseinandersetzung mit der jüdischen Geschichte Prags und ihren Denkmälern. Auch die Zeitgeschichte kam nicht zu kurz, wurde doch ein weiterer Programmpunkt durch den Besuch der Deutschen Botschaft in Prag mit einem interessanten Vortrag über deren Rolle im Zuge des Zusammenbruchs der Sowjetunion bestritten. Flankiert wurden diese historischen Ausflüge von einem ökologischen Projekt „Europa bedeutet umweltfreundlich!“, der im lehrreichen Besuch in der Müllverbrennungsanlage Malešice gipfelte und im Anschluss Gegenstand von Schülerpräsentationen war. Einen ganz besonderen Eindruck hinterließ ein Ausstellungsbesuch der anderen Art: Zum Abschluss des Austausches besuchten die Schüler die „Unsichtbare Ausstellung“, bei der das Leben von Menschen mit Sehbehinderung durch aufbereitete Umgebungen für die Schüler erfühl- und ertastbar wurde. Die in der Zeit des Austausches geschlossenen Freundschaften führten schließlich bei einem abschließenden Bowling-Abend zu dem Bewusstsein, eine wunderschöne Zeit miteinander verbracht zu haben, die viel zu schnell vorüberging. Schweren Herzens nahmen die Schüler schließlich am Prager Bahnhof voneinander Abschied mit dem festen Vorsatz, in weiteren Besuchen die Eindrücke zu vertiefen und die Freundschaften zu pflegen. Schon im September des neuen Schuljahres heißt es für neue Straubinger Schüler „Ahoi, willkommen in Straubing!“(Stephanie Hofmeier und Florian Kopp)
Glückszahl Dreizehn
Die Spannung steigt mit jedem Kilometer, auf dem sich die zehn Schüler des Anton-Bruckner-Gymnasiums ihrem Ziel, dem westböhmischen Bischofs- und Universitätssitz Pilsen nähern.
Wie schon etliche frühere Generationen von Schülern wagen auch sie sich in ein für sie neues Land. Im Rahmen des Schüleraustausches mit dem Pilsener Masaryk-Gymnasium besuchen sie ihre Partner, die sie zuvor noch gar nicht gesehen haben. Bei den Familien ihrer sorgfältig ausgewählten Gastgeber sind die Jungen und Mädchen auch untergebracht und lernen so unser Nachbarland, das vielen trotz der Nähe immer noch fremd ist, von innen her kennen.
Deshalb stehen während des Aufenthaltes nicht nur kulturell und landschaftlich reizvolle Orte, sondern auch die Teilnahme am Unterricht im Lande des Gastgebers auf dem Programm. Ermöglicht wird der Austausch vor allem durch die Großzügigkeit von Elternbeirat und Verein der Freunde des ABG. Die fröhlichen Gesichter der Jungen und Mädchen verraten, dass diese Investition in die gemeinsame Zukunft zweier europäischer
Nachbarländer für die Beteiligten ein echter Gewinn ist.
Dass der Austausch vergangene Woche zum dreizehnten Male erfolgreich durchgeführt werden konnte, tat diesem Erlebnis keinen Abbruch, sondern verspricht vielmehr eine lange Fortführung dieser Erfolgsgeschichte.
Dr. Martin Pazdera
Auf dem Bild
Die zehn Jungen und Mädchen vom ABG mit ihren Partnern und den begleitenden Lehrkräften vor dem Denkmal von T. G. Masaryk auf dem Prager Hradschin.
Ahoj a dobry den – Servus und guten Tag!
Hiermit wollen wir auf eine gemeinsam mit dem Gymnasium Na Pražačce in Prag gestaltete Webseite hinweisen.
Märchenhaftes Bayern
Vor genau zweihundert Jahren wurden die „Kinder- und Hausmärchen“ der Gebrüder Grimm zum ersten Mal veröffentlicht. Aus diesem Grund stand der diesjährige Schüleraustausch zwischen dem Anton-Bruckner-Gymnasium und dem Gymnasium Na Pražačce in Prag unter dem Motto „Märchenhaftes Bayern“. Mit Fotoapparaten bewaffnet besuchten und erkundeten die insgesamt 22 tschechischen und deutschen Jugendlichen mit ihren Lehrkräfteneine Woche lang märchenhaft schöne Städte Bayerns. Nicht nur Straubing bot den jungen Kreativen genügend zauberhafte Kulissen, um den von ihnen gewählten Text der Märchensammler auf einfallsreiche Weise zu illustrieren. Auch St. Englmar, München und Passau zeigten sich von ihrer geschichtsreichen Seite und wurden zur Heimat von Rotkäppchen, Rapunzel & Co. Sowohl das Projekt als auch die Annäherung zwischen den beiden Nachbarländern sind mehr als geglückt, und so freuen sich alle auf ein baldiges Wiedersehen in der goldenen Stadt Prag. (D. Dörfl)