Musik

„Krabat“ – zauberhaftes Musical als ABG-Projekt

Zarte, absteigende Tonfolgen in Harfe und Violinen symbolisieren zu Beginn den fallenden Schnee, die Molltonart und gehaltene Basstöne den kalten Winter. Mit dem großem, auf hohem Niveau engagiert aufspielendem Sinfonieorchester des ABG schuf der Straubinger Musiklehrer und Komponist Dr. Bernhard Stoffels in seinem Musical „Krabat“ (nach Otfried Preußler) viele Stimmungen und dramatische Effekte - etwa den Zauberkampf zwischen dem unheimlichen Meister und seinem Rivalen Pumphutt.
Hinter dem Tüllvorhang mit zauberhaften Bildprojektionen (Nicole Güntner) stand die große singende Schar des Unter- und Mittelstufenchors des ABG. Mit vielen Liedern und Songs (Marschlied, Mühlenlied, Freundschafts-Song etc.) untermalte der vom Orchester begleitete Chor die Geschichte vom Müllersjungen Krabat. Dieser erlernt zunächst die dunkle Kunst und kommt mit deren Gefahren in Berührung, um sich am Ende durch die Kraft der Liebe aus dieser gefährlichen Sphäre zu befreien. Integriert in die zauberhafte Gesamtkomposition von Dr. Stoffels waren drei traditionelle Volkslieder (Wahre Freundschaft, Ach bittrer Winter, Drei Engel).
Das P-Seminar „Krabat“ und das ABG-Theater unter Matthias Baierl (Textbuch und Einstudierung) überzeugte mit selbstbewussten, in Timing und Sprache gut gestalteten Auftritten – allen voran Julian Krüger als autoritärer Meister, Gabriel Thingiloutis als überheblicher Anwerber und Sophia Kallmünzer als warmherziger Juro. Neben den souverän und einfühlsam agierenden Hauptrollen Krabat (Luisa Plank) und Kantorka (Sophie Zankl) fügten sich viele weitere Nebenrollen (vor allem die der Müllersburschen) in das packende Gesamtkunstwerk aus Kulissen (Nicole Güntner), Theater und Musik ein.
Das Publikum war hingerissen und verstand auch die Botschaft – Mut und Zusammenhalt können Machtmissbrauch und Unterdrückung überwinden. Großes Kompliment an die Musik (die hoffentlich ihren Weg über Straubing hinaus findet) und alle beteiligten Schüler und Lehrkräfte für diesen würdigen, nachträglichen Beitrag zum Otfried-Preußler-Jubiläum (2023 wäre der Jugendbuchautor 100 geworden).