Die drei Tage Hackdays vom 15. – 17.05. standen unter dem Motto: Tüfteln, Programmieren und kreatives Arbeiten und waren ein tolles Erlebnis für die knapp 50 teilnehmenden Schülerinnen und Schüler.
Am ersten Tag bildeten die Schülerinnen und Schüler kleine Gruppen und identifizierten Probleme im Schulalltag, auf dem Weg zur Schule oder Schwierigkeiten in Sport und Freizeit. In einer weiteren Runde entwarfen die Schülerinnen und Schüler dann Lösungsansätze für die zuvor identifizierten Probleme. Dabei konnte jede, zuerst noch so abwegig erscheinende Idee, verfolgt werden. Der Kreativität waren hier keine Grenzen gesetzt. Anschließend entschied sich die Gruppe für zwei Lösungsansätze, erstellte dafür kurze Übersichten mit Skizzen und stellte sie dem Plenum vor. Die Hackerinnen und Hacker konnten sich dann für die weitere Arbeit eine Idee aussuchen, die sie weiterverfolgen wollten. So wurden die Gruppen noch einmal durchgemischt und die Schülerinnen und Schüler der 8. – 11. Jahrgangstufe fanden sich auch in klassenübergreifenden Teams zusammen. Die Lösungsansätze klangen vielversprechend, aber auch ambitioniert. In drei Tagen sollten Automaten, Klassenzimmermodelle und Möbel gebaut und programmiert werden. Deshalb gingen die Jungentwickler und Jungentwicklerinnen sofort an die Arbeit. Sie suchten sich zuerst die benötigten Hardwarekomponenten (Microcontroller, Sensoren, Aktoren, Kabel etc.) und machten sich dann auf den Weg an die Rechner um mit der Entwicklung der Software zu beginnen. Und tatsächlich konnten viele Gruppen bei der Abschlussrunde am ersten Tag bereits erste Programmiererfolge vorzeigen. Lampen leuchteten, Schalter lösten Aktionen aus und Sensoren lieferten richtige Werte. Man merkte, die Schülerinnen und Schüler waren motiviert an ihren „Hacks“ (Prototypen) weiter zu tüfteln und konnten den nächsten Tag kaum erwarten. Diese Begann mit einem Impulsvortrag von Frau Prof. Dr. Melanie Kappelmann-Fenzl von der TH Deggendorf. Die Professorien für Angewandte Biowissenschaften informierte über ihre Forschungsarbeit, der Schwierigkeiten bei der Genetik und der Rolle von Maschinen und Computersystemen in diesem Bereich. Dabei wurde deutlich, dass die Arbeit mit Computersystemen in vielen Wissenschaftsbereichen nicht mehr wegzudenken ist und auch den Schülerinnen und Schüler in ihrem späteren Berufsalltag immer wieder begegnen wird.
Nach diesem Input konnten die Jungentwicklerinnen und Jungentwickler an ihren eigenen Projekten weiterarbeiten. Es wurde programmiert, aber auch an den Modellen für die Prototypen getüftelt. So mussten Übersetzungen für Motoren angebracht, Lösungen für die Umsetzung von Schließanlagen oder sensorgesteuerte Fensterabdeckungen erstellt werden. Die Lösung der Probleme erforderte daher nicht nur Programmierkenntnisse sondern auch logisches Denken, räumliches Vorstellungsvermögen und kreatives Arbeiten. Auch der zweite Tag endete mit einer kurzen Vorstellungsrunde der Ergebnisse und einer kurzen Planung des dritten Tags. Dieser Begann mit der Fertigstellung der Prototypen und der Vorbereitung der Abschlussveranstaltung. Nach der Mittagspause versammelten sich das Publikum, das aus drei Schulklassen, deren Lehrkräften, Eltern und der Schulleitung bestand, in der Mensa. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Hackdays stellten ihre Hacks vor, erklärten wie sie auf die Idee gekommen sind und zeigten Hindernisse auf, die sie bei der Entwicklung überwinden mussten. Anschließend durfte das Publikum die Prototypen selbst ausprobieren: Der „Ball-Verleih-Automat“, der für ein Pfand einen Ball ausgibt, die automatische „Freie-Toiletten-Anzeige“, die anhand der verschlossenen Toilettentüren die Anzahl der freien Kabinen anzeigt, der „Tischtimer“, der nach einer selbst definierbaren Zeit ein Signal gibt und viele mehr.
Nicht nur das Publikum staunte, was die Schülerinnen und Schüler ohne tiefere Vorkenntnisse im Bereich der Programmierung in nicht einmal drei Tagen umgesetzt hatten. Mit Kreativität, Fleiß und Beharrlichkeit überwanden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer alle Hürden und schufen tolle Konzepte und Prototypen, die Probleme ihres Alltags lösen können.
„Make your school – Eure Ideenwerkstatt“ ist ein Projekt von „Wissenschaft im Dialog“ in Berlin, das bereits zum fünften Mal am Anton-Bruckner-Gymnasium durchgeführt wird. Unterstützt wird es seit letztem Jahr vom Regionalpartner, dem MINT-Team der TH Deggendorf.
Johannes Wintermeier
Fotos von Maximilian Wühr