Musik

Abiturkonzert 2.0

Lange, zu lange verhindert die Pandemie das Musizieren vor Publikum. Für seine Abiturientinnen und Abiturienten hat das Anton-Bruckner-Gymnasium einen Weg gefunden, den Höhepunkt ihrer musikalischen Laufbahn aber dennoch als Konzert zu erleben. In einem Livestream wurde das Abiturkonzert aus der Schulaula nach Hause übertragen. 180 Zuhörer besuchten diesen digitalen Abend - mehr als von Präsenzveranstaltungen gewohnt. Das Spiel der jungen Musikerinnen und Musiker wirkte begeistert und befreit. Zum Einen weil am Vormittag die praktischen Abiturprüfungen im Fach Musik abgelegt werden konnten, zum Anderen sicher auch, weil es endlich die Möglichkeit gab, sich wieder auf einer Bühne zu präsentieren. Bemerkenswert auch die Werkauswahl: Johann Nepomuk Hummels Trompetenkonzert ist für jeden Trompeter ein Meilenstein. Jonas Höchbauer stellte sich dieser Hürde und überzeugte mit seinem warmen Ton. Passend zum Wetter: Gärten im Regen von Claude Debussy. Isabella Markl interpretierte dieses Stimmungsbild einfühlsam am Steinway-Flügel und übernahm zusammen mit Jonas Höchbauer auch die charmante Moderation des Abends. Katharina Altenhof, ebenfalls Klavier, trug Franz Schuberts bekanntes Impromptu As-Dur souverän vor. Modulationsfähig und ausdruckvoll begeisterte Moritz Schlecht an der Posaune. Das hochvirtuose Konzert von Nikolay Rimsky-Korsakov ließ aufhorchen. Motorisch und akzentuiert arbeitete Franziska Kerscher bei Ernst Tochs "Jongleur" die Ecken und Kanten dieses Klavierstücks heraus. Einen Gegensatz setzte ein weiteres Werk von Debussy: "Danse bohémienne", charaktervoll und lustvoll musiziert von Simon Kumpfmüller am Klavier. Die Querflöte kam mit Carl Reinecke "Undine - Sonate" zu Wort. Johanna Kiefls virtuoses Spiel und ihr schmeichelnder Ton erweckten die Nixe zum Leben. Wohl kaum in einem Schulkonzert dürfte die großartige Ballade Nr. 4 von Frédéric Chopin zu hören sein. Marc Zimmermann hatte sich diesen Mega-Brocken vorgenommen und zeigte neben feinsinniger Musikalität bemerkenswerte pianistische Fähigkeiten. Als Rausschmeißer wurde das Rohrophon angeworfen: Jonas Höchbauer und Simon Kumpfmüller gaben damit ihre Zugabe. Als einfühlsamer und verlässlicher Begleiter: Dr. Bernhard Stoffels. Technische Umsetzung: Moritz Thiel und Chris Kinseher. Hochverdienter virtueller und realer Applaus.