Die Schüler der W-Seminare Astrophysik und des Pluskurses Astronomie am Anton-Bruckner-Gymnasium konnten am Mittwoch den 29. September einem Vortrag von Aleksandar Janjic folgen. Aleksandar Janjic von der TU München referierte in zwei miteinander verbundenen Vorträgen zur Suche nach Planeten mit Leben.
Im ersten Teil konzentrierte er sich auf den aktuellen Stand der Forschung bzgl. Exoplaneten, d.h. Planeten, die bei anderen Sternen entdeckt wurden. Mit den bisherigen Suchstrategien der Transitmethode oder Radialgeschwindigkeitsmethode konnten bisher ca. 5000 fremde Planeten nachgewiesen werden. Während man früher dabei nur jupiterähnliche Exoplaneten entdecken konnte, betonte Janjic, dass die Methoden inzwischen den Nachweis von Planeten in Erdgröße erlauben. Bei diesen erdgroßen Planeten oder den etwas größeren „Super-Erden“ möchte man über eine Analyse der Atmosphären eventuell vorhandenes Leben detektieren können. Herr Janjic beendet seinen ersten Teil mit den möglichen Nachweismethoden, die derzeit von den Wissenschaftlern probiert werden.
Im zweiten Teil ging er auf die möglichen Missionen ein, mit denen die Forschungsgemeinde innerhalb des Sonnensystems eventuell vorhandenes Leben nachweisen möchte. So sprach er über die Analyse von Magnetfeldern am Beispiel Merkur, sowie über die Versuche, durch dicke Eisschichten zu Bohren, um beim Jupitermond Europa bzw. dem Saturnmond Enceladus in einem Wasser-Ozean unterhalb einer kilometerdicken Eisschicht nach Leben zu suchen. Im Gegensatz zu diesen in den nächsten 10-20 Jahren geplanten Projekten ist die Forschung nach fossilen Lebensspuren auf Mars oder Venus bereits in naher Zukunft durchführbar. Janjic betonte an diesen Beispielen die spannenden Zeiten, die wir aktuell in der Astronomie erleben dürfen.
Horst Bresele