Es wurde klar, dass unter den jungen Teilnehmern der Anteil der Vegetarier und Veganer sehr hoch ist. Precht, der wohl bekannteste Philosoph Deutschlands ging auch auf die Unterschiede zwischen Menschen und Tieren ein und auf die Folgen, die diese Unterscheidung für den Konsum von tierischen Produktion und Fleisch hat. Dabei betonte er, dass auch die Unterschiede, die unter den Tieren selbst gemacht werden, rein auf kulturelle Gewohnheiten zurückzuführen sind. Schweine sind zum Beispiel sehr emotionale und intelligente Lebewesen, die mit 2-jährigen Kindern verglichen werden könnten. Wenn wir „Liebe“ in ein Tier hineinprojizieren, dann würden wir es nie essen. Das Kaninchen als Haustier ist tabu, Kaninchenfleisch vom Metzger wird aber schon verzehrt.
Es stellt sich dann natürlich die Frage, wie der Fleischkonsum der Zukunft aussehen wird. Viele Startups beschäftigen sich gerade mit der Entwicklung von „Clean Meat“. Das ist Fleisch aus dem Labor, das in vitro, also im Reagenz-Glas, gezüchtet wird. Es unterscheidet sich im Geschmack kaum noch von herkömmlichen Fleisch, ist eine Ansammlung von z.B. Nackenzellen, und hat eben kein Gehirn, kein Bewusstsein, das schützenswert ist. Richard David Precht sieht hierin die Zukunft und geht davon aus, dass Clean Meat und teures Fleisch von Tieren, die unter hervorragenden Bedingungen gehalten und geschlachtet wurden, in wenigen Jahren bis Jahrzehnten dominieren werden. Landwirte, die diesen Trend nicht erkennen, haben dann ein Problem. Aber er betonte auch, dass keine Errungenschaft der Menschheit von den Konsumenten hervorgebracht wurde. Das heißt, bis es so weit ist, müsste die Politik z.B. durch Mindestpreise für den Tierschutz sorgen.
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