Der Vortrag startete mit Bildern der neuesten Funde, die der deutsche Leiter der Ausgrabungen Gabriel Zuchtriegel erst vor wenigen Tagen der Öffentlichkeit präsentiert hatte. Die Fresken zum Trojanischen Krieg finden sich in einem fünfzehn mal sechs Meter großen schwarzen Raum, wohl einem Triklinium. Davon leitete Renate Markoff über zur "Casa degli amanti" (Haus der Liebenden) und zu Ovids "Ars amatoria", denn sie ließ die Schülerinnen und Schüler eine Inschrift entziffern, die zwar - leider - kein Zitat aus dem Werk Ovids ist, aber damit in direktem Zusammenhang steht: AMENTES AMANTES konnten die Schülerinnen und Schüler lesen und gleichzeitig wunderschöne Miniaturen bewundern. Vom Haus der Liebenden ging es weiter zur "Casa del frutteto" (Haus des Obstgartens) und dem Mythos des Aktaeon, den Ovid in seinen Metamorphosen ausführlich darstellt. Dass das Schicksal Ovids sich tragisch im Schicksal Actaeons spiegelt (beide werden schicksalhaft bestraft,dass sie etwas Verbotenes gesehen haben), hob Renate Markoff dabei mehrfach hervor. Nach dem Aktaeon-Mythos zeigte sie Bilder von Daedalus und Iakrus, Narcissus und Echo oder Pyramus und Thisbe. Der Vortrag endete bei einem Fresko, das den Mythos von Leda und dem Schwan abbildet und ebenfalls erst jüngst endeckt worden ist, sodass sich der Kreis zum Einstieg schloss.
Andrea Astner