Musik

Helle Klänge in dunklen Zeiten – musikalische Sternstunde am ABG

„I’ll be your candle on the water“: Dieser Song aus dem Film-Musical „Pete’s Dragon“ erzählt von der Leuchtkraft menschlicher Wärme und Zuwendung über große Entfernungen und dunkle Abgründe hinweg – gerade angesichts von brutaler Gewalt und vielfachen Lügen ein kleiner Trost in diesen Zeiten. Der Tenor Lukas Fechter interpretierte diese Melodie innig und stimmlich transparent bei der musikalischen „Sternstunde“ am Anton-Bruckner-Gymnasium.

Etliche weitere hochklassige Beiträge von Schülern der Oberstufe bildeten die tragenden Säulen des Programms: Etwa als „Alpha und Omega“ (zu Beginn und am Ende) die Bratschistin Susanna Gilfrich und der Cellist Heinrich Eigslperger mit Konzertsätzen in der als „rein“ und „hell“ geltenden Tonart C-Dur (von Joseph Schubert bzw. Joseph Haydn) – musikalischer Hochgenuss in professioneller Qualität. Mitreißend und virtuos gestaltete auch der Pianist Peter Distler die „Winterwind“-Etüde von Fr. Chopin (die, wie man zu hören meinte, in ähnlich „stürmischen“ Zeiten entstand). Noah Koerffer zeigte am Xylophon mit dem „Simpsons“-Thema, auf welch hohem technischen Niveau sich Unterhaltungsmusik bewegen kann – während die Harfenistin Lea Fuchs mit dem französischen Stück „Crepuscule“ (Dämmerung) feinsinnig Klänge zauberte.

Das Schöne an dieser Sternstunde war, dass nach dem Motto „Klein gemeinsam mit Groß“ auch die Unterstufen-Klassen zahlreich vertreten waren – und das mit starken Leistungen! Stellvertretend seien nur einige der vielen Nachwuchstalente genannt: Etwa die Pianisten Benedikt Luttner (mit dem Boogie „A neat beat“) und Joseph Rumbos (mit dem meditativen „Lunar eclipse“). Mit dem jiddischen Lied „Dona, dona“, in dem Klage und Mitgefühl mitschwingen, präsentierte sich der Trompeter Constantin Martin, und Florian Laußer (Harfe) schuf mit dem volksmusikartigen Stück „Im Kerzenschein“ (D. Scheierling) einen thematischen Bezug zum eingangs erwähnten „Candle on the water“.

Natürlich gab es auch beeindruckende Darbietungen von Schülern der Mittelstufe – etwa die lebhafte A-Dur-Sonate des Barockvirtuosen D. Scarlatti (gespielt von Adriana Rumbos) oder die schwungvolle „Xylophon-Polka“, die Jakob (nicht Johann!) Strauss zu Gehör brachte. Spanisch-feurig geriet die „Malaguena“ von Pablo de Sarasate – das bemerkenswerte Talent Lia Gilfrich zog alle Register der Geigenkunst bis in die höchsten Lagen.

Moderation und Programmheft wurden originell und liebevoll von Fr. Götz-Rigaud gestaltet – und so konnte Schulleiterin Fr. Dr. Huller mit dem Publikum zusammen am Ende die jungen Künstler feiern, dankbar für eine (endlich wieder mögliche) musikalische Begegnungs-Stunde, die gleichzeitig das reichhaltige instrumentalpädagogische Angebot am musischen Anton-Bruckner-Gymnasium beleuchtete.