Der Blick auf die Wetter-Vorhersage bzw. in den Himmel gehörte im Vorfeld dazu. Gottlob hatte Petrus ein Einsehen mit der Schutzheiligen der Musik, der heiligen Cäcilia.
Zum zweiten Mal gastierte das Anton-Bruckner-Gymnasium nämlich bei der „Lunchbox“, der Mittagsmusik an der prächtigen Dreifaltigkeits-Säule am Theresienplatz. Das Klavier, schön bemalt und mit Fußstütze fürs Pedal versehen, steht dort in einem ebenfalls hübsch verzierten Schutzhäuschen, das gleichzeitig als Resonanzraum dient. Sofern dann die Noten der Solisten auf dem Notenständer gut befestigt dem Wind trotzen konnten – z. B. mit Magneten – stand dann dem Musikgenuss für Besucher, vorbeigehende Passanten und auch extra erschienene Schulklassen (in Begleitung von Kollegen) nichts mehr im Wege.
Am 13. 7. erfreuten etliche hochkarätige Beiträge das Publikum: Zum einen virtuose Bläserklänge wie die Posaunenkonzerte von Rimsky-Korsakoff und Sachse (Interpret: Moritz Schlecht) oder die perlende „Undine-Sonate“ von Carl Reinecke mit Bezug auf die Wassernixe Undine (gespielt von Johanna Kiefl). Neben diesen zwei Beiträgen begleitete Dr. B. Stoffels auch Susanna Gilfrich (Viola), die mit Webers „Andante e rondo ungarese“ begeisterte. Ihre Schwester Paolina Gilfrich zeigte die Schönheit des Celloklanges mit einem Satz aus einer Solosuite in C auf. Romantische Klavierklänge bot souverän Johanna Alt dar (Schubert: Impromptu Nr. 6 As-Dur), während Johannes Fechter („Pirates of the Caribbean“) und Moritz Engel (C. Gurlitt: Thema mit Variation) den pianistischen Nachwuchs repräsentierten – ebenso wie Luisa Sterling (mit „Medieval Fair“ und der „zerflossenen Melodie“). Den hochkarätigen Abschluss des Mittagskonzerts bildete ein Satz aus dem Klavierquartett D-Dur von Carl Reinecke (Agnes Frank, Violine, Susanna Gilfrich, Viola, Heinrich Eiglsperger, Cello, Dr. B. Stoffels, Klavier).
Gemeinsam mit Organisator und Moderator Stefan Frank gingen die Schüler mit dem fast gleichen Programm auf „Mini-Tournee“, indem sie die Senioren in St. Nikola, Straubing, in den darauffolgenden Nachmittags-Stunden erfreuten. Dabei kamen neben den bisherigen Mitwirkenden auch Magdalena Alt, Klavier und Judith Hiendl, Violine, mit dem bezaubernden „Spring Song“ von Frank Bridge (dem Lehrer Benjamin Brittens) zum Einsatz.
Dankbare und aufmerksame Zuhörer auf der einen Seite, spielfreudige Musikerinnen und Musiker, die endlich wieder einen Auftritt genießen konnten, auf der anderen Seite – dazu stellt man sich gerne ein wohlwollendes Nicken von St. Petrus und St. Cäcilia vor! Das dritte Gastspiel des Anton-Bruckner-Gymnasiums am Theresienplatz („Lunchbox“) wird übrigens am 27. 7., ebenfalls um 12 Uhr, stattfinden – herzliche Einladung!