In Vielfalt geeint – Das Motto der Europäischen Union trifft auch auf unsere Studienfahrt nach Brüssel zu. Denn die Zusammensetzung der Teilnehmer der Studienfahrt war recht heterogen: Die Referendare des Studienseminars mit Schulleiterin Frau Dr. Huller und die Schüler des P-Seminars „Bruckner goes Europe“ mit ihrer Lehrerin Frau Denk sowie der Jugendoffizier der Bundeswehr Hauptmann Klaus Schedlbauer und der Referent der Europäischen Akademie Bayern Till Dechêne. Für fünf Tage machten sich die 26 Europa-Interessierten im Januar auf nach Brüssel mit dem Ziel: Europa erleben und die Europäische Union verstehen.
Nach der Ankunft am frühen Abend in Brüssel wurde zunächst die Altstadt zu Fuß erkundet. Ein kleiner Marsch von unserer Unterkunft entfernt erstrahlte das historische Zentrum der belgischen Hauptstadt im nach-weihnachtlichem Glanz und der Grand Place zeigte sich von seiner schönsten Seite. Noch goldener als am nächsten Tag, als wir ihn bei unserer Stadtrundfahrt nochmal besuchten. Mit dem gotischen Rathaus und seiner geschlossenen barocken Fassadenfront gilt er als einer der schönsten Plätze Europas und jedes der über 30 Häuser bot uns Einblicke in zahlreiche Disziplin: Kunst und Architektur, Geschichte und Latein. Unser Stadtführer Jop, ein flämisches Original, verstand es während der gesamten Führung vom Atomium, über die Ladenpassagen bis zum Manneken Pis uns in einer humorvollen Art vieles über Belgien und die Belgier beizubringen. Ein Streifzug durch die europäische Vergangenheit im Haus der europäischen Geschichte stellte den zweiten Programmpunkt an diesem Tag dar. Die moderne, interaktive Ausstellung nahm uns auf eine Reise durch die europäische Geschichte mit und regte uns an, über die Zukunft Europas nachzudenken.
Am nächsten Tag ging es von der Geschichte in die Gegenwart. Das politische Brüssel stand auf dem Programm. Der Besuch in der Bayerischen Vertretung ganz in der Nähe des Europäischen Parlaments gab uns einen hervorragenden Einblick nicht nur in das Institutionengefüge der EU, sondern vor allem darin, wie die EU wirklich funktioniert. Wie wichtig Kontakte und Veranstaltungen sind und was Lobbying für Bayern bedeutet. Anschließend hatten wir Gelegenheit das Europäische Parlament zu besuchen mit seinem Besucherzentrum Parlamentarium.
Der letzte Tag in Brüssel begann mit der Europäischen Kommission. Hier hatten wir Gelegenheit zu einem Gespräch mit dem Policy Officer der Europäischen Kommission René J. Steiner. Herr Steiner zeigte sowohl die Arbeitsweise der Europäischen Union im Allgemeinen und der Kommission im Speziellen auf. Sehr anschaulich konnten wir die Arbeit der Kommission anhand des Beispiels Cybercrime nachvollziehen. Im Anschluss daran machten wir uns auf den Weg nach Mons zum SHAPE (Supreme Headquarters Allied Powers Europe), dem Hauptquartier der NATO in Europa. Dort waren es nicht nur der Aufbau und die Struktur der NATO, die uns nähergebracht wurde, sondern auch das Alltagsleben der Soldaten in SHAPE, die hier mit ihren Familien leben.
Am letzten Abend ließen wir die vergangenen Tage gemeinsam im Hostel Revue passieren – bei einer Partie Billard und natürlich mit einer Praline und einem belgischen Bier, wie wir es gelernt haben.