Am Montag, den 13. Januar 25, hatten die Schülerinnen und Schüler der Q12 die Gelegenheit, einen faszinierenden Vortrag von Dr. Nadine Holzleitner zu erleben. Nach dem Abitur 2014 nahm sie ein Chemiestudium an der TUM auf, fokussierte sich im Lauf des Studiums auf die medizinische Forschung und ist mittlerweile als Postdoc eine Expertin auf dem Gebiet der Tumorforschung und -therapie.
Den Auftakt bildete eine Vorstellung des Chemiestudiums, das Frau Dr. Holzleitner sehr anschaulich mit ihren eigenen Erfahrungen z.B. auch bei einem Auslandssemester illustrierte.
Schon damit hat sie ihre Zuhörer gefesselt.
Der zweite Teil des Vortrags war eine spannende Einführung in die gängige Krebstherapie, die auf drei Hauptsäulen basiert: Operation, Chemotherapie und Bestrahlung. Sie erläuterte, wie diese traditionellen Methoden wirken und welche Herausforderungen sie mit sich bringen.
Im Mittelpunkt des Vortrags stand die Doktorarbeit von Dr. Holzleitner, in der sie einen innovativen Ansatz zur Krebstherapie präsentierte. Dabei handelte es sich um die Entwicklung eines Moleküls, das gezielt an die Proteine auf der Oberfläche von Krebszellen bindet, insbesondere bei einer speziellen Form von Schilddrüsenkrebs. Dieses Molekül fungiere wie ein „Taxi“ und kann mit einem radioaktiven Molekül verknüpft werden (Radiopharmazeuticum). Ziel ist es, durch die Radioaktivität gezielt Tumorzellen zu schädigen und letztlich zum Zelltod zu führen, während gesundes Gewebe weitestgehend geschont wird.
Ein weiterer interessanter Aspekt des entwickelten Markers ist seine Anwendung in der bildgebenden Diagnostik. Er konnte im gesamten Körper an spezifische Proteine der Tumorzellen binden, was die Sichtbarmachung von Rezidiven und Metastasen ermöglichte.
Das neue Medikament wird bereits seit einiger Zeit in einer Studie an freiwilligen, austherapierten Teilnehmern getestet. Die Ergebnisse sind vielversprechend und zeigen, dass es bei den Patienten zu einer Lebensverlängerung kam. Allerdings: die Studie kann bisher keine Aussagen über eine vollständige Heilung treffen kann, da das Medikament erst in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium eingesetzt wird.
Abschließend gab Dr. Holzleitner einen Ausblick auf die Zukunft des entwickelten Medikaments. Hier gewannen die Schüler auch Einblicke, wie Entwicklungen der Forschung den Weg auf den Markt finden: Der Weg über die Patentsicherung hin zur Suche nach einem Unternehmen, der das Medikament zur Marktreife führt und über die Hürde der Zulassung führt.
Die Zuhörer waren begeistert von der Gelegenheit, Einblicke in die Studien- und Berufswelt und in die medizinische Forschung zu gewinnen.
